Mitwirken im Projekt

  • Wenn Ihr Quartier schon bei der AGFH bekannt ist (z.B. als fledermausfreundliches Haus ausgezeichnetes Gebäude), müssen Sie nicht weiter aktiv werden. Sind Graue Langohren nachgewiesen oder besteht der Verdacht, dass sich diese Art bei Ihnen aufhält, werden wir Sie kontaktieren.
  • Wenn Sie ein neues Quartier melden wollen oder den Verdacht haben, dass Sie Fledermäuse beherbergen, kontaktieren Sie uns bitte und wir beraten über das weitere Vorgehen.
  • Wenn Sie neue Quartiermöglichkeiten schaffen möchten, informieren Sie sich gerne hier oder kontaktieren Sie uns bitte.

Wie ist der Ablauf?

Die Quartiere werden nach Möglichkeit mehr als einmal im Jahr begangen. Dies erfordert, dass ein ehrenamtlicher Quartierbetreuer in Ihrer Begleitung das Quartier (z.B. Dachboden) aufsucht, um den Besatz zu prüfen und um ggf. eine Kotprobe einzusammeln. Die Termine werden vorher abgesprochen und dauern in der Regel nicht mehr als eine halbe Stunde bis Stunde.

 

Schön wäre es, wenn Sie selbst Zeit und Lust hätten, bei Zählungen außerhalb des Quartiers zu unterstützen.  Vielleicht im Rahmen eines warmen Sommerabends mit einem Erfrischungsgetränk der Wahl auf einem Liegestuhl am Ausflug positionieren? Fragen Sie am besten Ihren Quartierbetreuer, wie Sie beitragen können.

Bin ich ein Quartierbesitzer?

Viele Fledermausarten und insbesondere die Langohren, sind Meister im Verstecken. Leise und unauffällig können Sie über Jahre und ohne Wissen der Hauseigentümer Quartier beziehen. Fledermäuse sind nicht in der Lage, sich selbst Behausungen zu bauen,  sie nutzen schon vorhandene Gebäudestrukturen (mehr dazu unter Sommer- und Winterquartiere), ohne an ihnen etwas zu verändern.

 

Fledermäuse sind sehr traditionell und beziehen über Generationen hinweg die gleichen Quartiere. Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen können dadurch eine große Gefahr für die kleinen Untermieter darstellen. Aus diesem Grund ist es wichtig, bekannte Quartiere zu schützen und durch geeignete Maßnahmen (z.B. sorgfältige Auswahl des richtigen Zeitpunkts für Bauarbeiten) einer Gefährdung entgegen zu wirken.

 

Graue Langohren finden sich meist nur in einer kleinen Gruppe zusammen und so sind auch ihre Spuren nur schwer zu entdecken.

Kotspuren und Fraßplätze

Foto: Axel Krannich
Foto: Axel Krannich

Fledermausquartiere sind in der Regel nach unten hin offen. Kot und Urin fällt nach unten heraus und sammelt sich auf dem Boden. Während die kleinen Urintröpfchen schnell verdunsten, bleibt der Kot als trockene, schwarze Krümmel unter dem Quartier liegen.

 

Der Kot der Langohren ist im Vergleich zu Mäusekot eher lang und hat einen Durchmessen von 2,5-3mm. Charakteristisch für Langohren sind außerdem Fraßplätze, an denen zwischen dem Kot auch Schmetterlingsflügel aufgefunden werden.

 

Fledermauskot ist trocken, denn er enthält nur die Überreste von Insekten (Chitinpanzer, etc.). Er ist dadurch ein idealer Blumendünger.

Jungtierfunde

Foto: Norbert Pflug
Foto: Norbert Pflug

Graue Langohren sind sehr unauffällige Mitbewohner, da sich selbst in den Wochenstuben nur wenige Tiere zusammenfinden und die Tiere oft versteckt hängen. In seltenen Fällen kann es jedoch vorkommen, dass Jungtiere in Quartiernähe auf dem Boden oder in Fußhöhe an der Wand hängend aufgefunden werden.

 

Die Gründe hierfür sind verschieden und können menschengemacht sein, beispielsweise wenn ein Rollladen herunter gelassen wird, in dessen Kasten sich eine Wochenstube befand. Aber auch natürliche Einflüsse wie Schlechtwetterperioden und damit verbundene Nahrungsknappheit, große Hitze oder natürliche Selektion können dazu führen, dass Jungtiere, freiwillig oder nicht, ihr Quartier verlassen.

 

Jungtierfunde (Mai-Juli) sind ein Hinweis auf eine vorhandene Wochenstube. Deswegen sollte sofort Kontakt zu lokalen Fledermausexperten aufgenommen werden. Hilfe bei noch lebenden Tieren und Adressen von Ansprechpartnern gibt es beim Fledermaus-Infotelefon oder auf den Seiten für die Erstversorgung für Fundtiere.

Schwärmverhalten

Foto: Axel Krannich
Foto: Axel Krannich

Besteht der Verdacht, dass es in der Nähe ein Quartier gibt, kann auch aktiv gesucht werden.

 

Während der Sommermonate ist es in den frühen Morgenstunden möglich, die Tiere kurz vor Sonnenaufgang vor und an ihrem Quartier im Schwärmflug zu beobachten. Für Abendteurer und Frühaufsteher ist dies eine schöne Methode, Wochenstubenkolonien zu finden.