Tollwutsituation bei Fledermäusen in Deutschland

Fledermäuse gibt es schon seit über 50Mio Jahren. In dieser Zeit konnten die Tiere Resistenzen gegen eine Vielzahl verschiedener Krankheiten entwickeln. Sie gelten unter anderem als Reservoir für Tollwut.

 

An Fledermäusen Deutschlands wurden drei verschiedene Krankheitserreger der Tollwut nachgewiesen. Keiner dieser Erreger entspricht der bekannten ''Fuchstollwut'', trotzdem sind sie für den Menschen genauso tödlich.

 

Tollwut wird über den Speichel und die Schleimhäut übertragen. Dabei muss es sich nicht um eine Bisswunde handeln, auch ein Kratzer an der Hand kann als Eintritt in den Körper dienen. Aus diesem Grund sollten Ungeimpfte Fledermäuse nie mit der blosen Hand anfassen, sondern nur mit Handschuh oder einem Tuch. Eine Übertragung durch Kot findet nicht statt. Wenn man sich an das Kontaktverbot hält, stellen Fledermäuse am Haus keine Gefahr dar.

 

Um die Tollwutsituation in Deutschland im Blick zu behalten, werden tote Tiere im Friedrich-Löffler-Institut in Greifswald untersucht. Die AGFH verfügt in der NABU Geschäftsstelle über eine eigene Gefriereinheit, in der die Tiere ganzjähig gesammelt werden können. Auf der Jahrestagung im November werden die letzten Tiere eingesammelt und danach alle in entsprechenden Kühlbehältnissen eingeschickt.

 

Jeder ''Fledermauseinfrierer'' soll seine Tiere in Plastikbeuteln (zuknoten oder mit Clip) verstauen und diese mit seinem Namen, dem Todesdatum sowie einer Fundtiernummer beschriften. Zusätzlich sollen dieses Daten und die weiteren Funddaten in folgender Tabelle vermerkt werden. Diese wird ausgedruckt, ausgefüllt und den Tieren beigelegt.

 

Download
Formular zur Einsendung von toten Fledermäusen zur Tollwutuntersuchung
Tollwutuntersuchung.pdf
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Verdachtsfälle

Verdachtsfälle müssen unabhängig von oben genannter Sammelaktion an das jeweilige Landeslabor geschickt werden. In Hessen wäre das das Hessische Landeslabor in Gießen (https://lhl.hessen.de/veterin%C3%A4rmedizin). Eine Tollwutuntersuchung kann grundsätzlich nur am toten Tier erfolgen.

Für Verdachtsfälle, in denen eine Übertragung auf den Menschen nicht ausgeschlossen werden kann, gibt es eine Akutimpfung.

Aktuelle Zahlen

Die aktuellsten Zahlen findet man beim TSIS (TierSeuchenInformationsSystem) unter: https://tsis.fli.de/Reports/AnimalHealth.aspx