Fledermausquartiere schützen und betreuen

Kein Fledermausschutz ohne ehrenamtliches Engagement. Bei der Vielzahl und der Verteilung der Fledermausquartiere geht nichts ohne ehrenamtliche Quartierbetreuer.

 

Wer sich, ob als Privatperson oder NABU-Gruppe, einbringen möchte, kann anfragen, welcher Bedarf in der direkten Umgebung herrscht. Nach einer Einarbeitung durch einen erfahrenen Fledermausexperten kann es losgehen. In kritischen Situationen ist eine Rücksprache und Unterstützung durch die Fachgruppe natürlich sinnvoll.

 

Erhalt

Viele Fledermausquartiere benötigen Pflege, insbesondere die künstlich bzw. von Menschenhand geschaffenen. Aber auch natürliche Rückzugsort sollten in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.

  • Bei Höhlen- und Stollenquartieren ist die zugänglichkeit zu Überprüfen. Zum einen kann beispielsweise durch Hangrutschen der Eingang verschlossen werden und muss in diesem Fall wieder freigeschaufelt werden. Zum anderen sind einige Objekte gegen das Eindringen von Unbefugten verschlossen. Diese Vorrichtungen müssen überprüft werden und Vandalismusschäden beseitigt werden. Im Falle eines nicht verschlossenen Zugangs ist die Situation vor Ort dahingehend zu beurteilen, ob ein Verschließen zur Vermeidung von Störungen nötig ist. Beispielsweise wenn sich Müll im Quartier findet.
  • Künstlich geschaffene Quartiere an Bäumen sind auf Vandalismus und weitere Schäden zu prüfen. Gegebenenfalls müssen Quartierkästen ausgetauscht oder repariert werden.
  • Quartiere in Dachböden, beispielsweise des Großen Mausohrs oder der Breitflügelfledermaus, müssen regelmäßig vom Kot gereinigt werden um Konflikte mit den Hausbesitzern zu vermeiden.  Je nach Fledermausbestand ist eine Reinigung im Abstand von 1 bis mehreren Jahren möglich.

Bilder im Slider

Kot des Großen Mausohrs, Foto: Karl Kugelschafter

Stolleneinflug, Foto: Klaus Spruck

Dokumentation

Neben dem blosen Erhalt von Quartieren, ist es natürlich von Vorteil, etwas über die Bestandszahlen zu erfahren. Eine Handzählung vor dem Quartier ein bis zweimal im Jahr ist ideal und wird auch bei Quartieren mit automatischer Lichtschrankenzählung zur Überprüfung der Technik verwendet.

Ansprechpartner

Quartierbesitzer und Behörden benötigen Ansprechpartner, z.B. um bei unausweichlichen Baumaßnahmen oder anderen Störungen Rücksprache zu halten. Eine gute Beziehung zwischen Ansprechpartnern und Quartierbesitzern sichert oft das Überleben der Tiere.